Ip Man
Wong Shun Leung
Schüler von Ip Man
Philipp Bayer
Schüler von Wong Shun Leung
Haile Tadese
Schüler von Philipp Bayer
Was ist Ving Tsun?
Ein System, das dem Anwender dahingehend konditioniert, einen Kampf so schnell wie möglich zu beenden.
Was spricht für das System?
Ving Tsun ist im Gegensatz zu Kampfsportarten für jedermann geeignet, weil es nicht nur auf körperliche Stärke oder Aggressivität ankommt. Vielmehr nutzt man physikalische und mathematische Gesetzmäßigkeiten. Die Form, die nichts anderes ist als Bewegungsmuster, wie z. B. ein Fauststoß oder eine Wendung, werden zudem durch das Training an der Holzpuppe unterstützt. Dadurch lernt man effizient seine Zentrallinie zu schützen und aus der Zentrallinie heraus, durch entsprechenden Einsatz der Hüfte, einen korrekten Fauststoß, die Hauptwaffe im Ving Tsun auszuüben.
Dann gibt es das einzigartige Chi Sau, das Ving Tsun-spezifische Partnertraining.
Hierbei erlernt man Distanzgefühl, Schlagkraft, Durchsetzungsvermögen und Timing. In dem man die Schläge nur andeutet, bleibt der Kampfgeist während des Trainings erhalten. Dadurch lässt sich ganz individuell das Tempo erhöhen, wodurch der Schüler langsam und sicher zum Sparring hingeführt wird. Ohne es zu merken, ist man plötzlich mittendrin; und vor allem wurde der Kampfgeist geweckt und nicht durch unnötige Schmerzen und Angst im Keim erstickt. Denn dies konnte ich durch meine jahrelange Erfahrung in diversen Kampfsportarten feststellen: das Training dort ist meist wettkampforientiert, ohne die Funktionalität in Sachen Selbstverteidigung in Frage zu stellen, und somit auf Dauer nicht für jedermann geeignet.
Durch den permanenten Leistungsdruck bleibt im Wettkampfsport keine Zeit, sich Kampfgeist anzueignen – man hat ihn oder man hat ihn nicht. ! Da liegt es nah,wer zu früh zum Sparring geführt wird, das Ergebnis Überforderung ist. 20 Jahre lang konnte ich das beobachten: nach einem Sparring mit Menschen, die Ego-Probleme hatten, hat man diese nie wieder im Training gesehen. Im Ving Tsun ist das anders, man wird förmlich zum Kampf geführt. Ving Tsun-Heilbronn bietet an, sich effizient verteidigen und schützen zu lernen, und das ohne Wettkämpfe oder Prüfungen. Wie lange dauert es, bis man Ving Tsun erlernt hat? Das verhält sich in etwa wie bei einer handwerklichen Ausbildung: bei 2-3 Trainingseinheiten die Woche sollte man nach 3-4 Jahren sein Handwerk beherrschen.
Trainer
Mein Name ist Haile Tadese.
Im Alter von 15 Jahren habe ich angefangen, Kampfsport zu betreiben. Meine erste Begegnung hatte ich mit dem Kickboxen. Dieses habe ich in etwa 3 Jahre lang betrieben.
Durch einen Ortswechsel kam ich zum Thaiboxen, um genau zu sein, zum Verband IFMA – International Federation of Muay Thai in Heilbronn. Aus meiner Sicht ist das Thaiboxen eine sehr effiziente Kampfkunst, wobei aber auch der körperliche Verschleiß nicht zu verachten ist. Im Rahmen meiner Zeit als Sportler war ich auch in Thailand und wurde in Chaweng Koh Samui Meister, hörte jedoch nach Streitigkeiten mit dem Management wieder auf. Da es nichts Vergleichbares in Heilbronn gab, ging ich zum klassischen Boxen in Neckarsulm. Nachdem ich mehrfacher Badischer und Süddeutscher Meister wurde, hatte es sich ergeben, dass ich eine Saison für Riesa in der ersten Bundesliga boxte. Im Ganzen stand ich 67 Mal im Ring und darf sagen, dass ich in all meinen Kämpfen stets respektiert wurde und auch immer bis zur letzten Runde alles gegeben habe.
Da ich mittlerweile 29 Jahre alt war, merkte ich, dass ich körperlich den Jungen nicht auf Dauer Widerstand leisten konnte. Auch war ich im Olympiastützpunkt in Heidelberg; das Tagespensum von zwei Trainingseinheiten täglich konnte ich auf Dauer nicht halten. Daher hörte ich schließlich auf zu boxen. Und so gelangte ich vom Kampfsport zur Kampfkunst Wing Chun. Doch nach 2 bis 3 Jahren merkte ich, dass ich im Wing Chun keine großen Fortschritte erzielen konnte, und es machte sich Unzufriedenheit breit. Ich war es gewohnt, Erfolg zu haben, und ein Weiterkommen war nicht zu spüren – Erfolg schon gar nicht.
Immer mehr tanzte ich aus der Reihe, sodass es meinem damaligen Trainer nicht passte; schließlich trennten wir uns. Da ich auch nach einigen Auseinandersetzungen auf der Straße nie auf das Wing Chun zurückgreifen konnte, wollte ich wieder mit dem Boxen anfangen. Zu meinem Glück hatte mein Freund Roberto Laura, seines Zeichen Lehrer für italienischen Messer- und Stockkampf, das ganze Problem mitbekommen und erzählte mir von Philipp Bayer, einem Ving Tsun Meister aus Nordrhein-Westfalen, dessen Kung Fu außergewöhnlich sein solle. Ich wollte aber nichts mehr mit Wing Chun zu tun haben; ich hatte von dem Zeug echt die Schnauze voll, das hatte mich auch schon einen Nasenbeinbruch gekostet; ich kam auch stets mit Boxen klar. Außerdem waren mir 400km Entfernung zu weit.
Roberto Laura erzählte mir, Philipp Bayer habe auch einen Schüler in Stuttgart. Also fuhren wir nach Stuttgart, und gleich zu Beginn spürte ich, dass hier etwas anders war. Meine Angriffe wurden nicht geblockt, sondern man kam mir stets zuvor, sodass ich meine Angriffe wiederum nicht entfalten konnte. Ich war begeistert! Der Schulleiter sagte, sein Meister würde am Samstag zu einem Seminar kommen und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, teilzunehmen; so kam schließlich meine erste Begegnung mit Philipp Bayer zu Stande. Philipp stellte sich kurz vor und fragte ganz locker: „Woher kommst Du? Wie ein Deutscher siehst Du ja nicht gerade aus.“. Heute weiß ich, dass ist das Erste, was er fragt, wenn er auf Menschen trifft. Er interessiert sich für Länder, deren Kulturen und Sprachen; das rührt von seiner zweiten Liebe, der Fliegerei. Nach einem kurzen Kraftaustausch, was das Herz des Ving Tsun ist, merkte ich sogleich, dass ich am Ziel meiner Suche war. Ich spürte eine innere Regung, eine tiefe Sicherheit bezüglich der Effizienz dieses ausgeklügelten Systems. Seit dieser Zeit folge ich Philipp Bayer überall hin.